7 Lüneburger Museen in einer Nacht

Der kalte, dunkle Januar ist überstanden – so langsam nimmt das kulturelle Leben in der Hansestadt wieder Fahrt auf. Zumindest geht es mir so, dass ich wieder Lust bekomme, etwas zu unternehmen. Als ich las, dass am 17. Februar die Lange Nacht der Museen in Lüneburg stattfindet, packte mich gleich das schlechte Gewissen. Denn bereits Ende 2018 und 2019 hatte ich auf meinem Blog angekündigt, das Ostpreußische Landesmuseum stehe noch auf meiner Liste. Der zweite Hund ist mittlerweile aus dem Gröbsten raus und kann mal ein paar Stunden alleine bleiben, und die Pandemie ist (hoffentlich) Geschichte – ich habe also keine Ausreden mehr. In der vergangenen Woche habe ich mich nun endlich auf den Weg gemacht. Und ich wurde belohnt: mit einem überaus spannenden Nachmittag in einem extrem vielfältigen Museum, dessen Umfang und Bedeutung ich vorher vollkommen unterschätzt hatte.

Mensch, Kultur und Natur im Museum Lüneburg

In meinem ersten Lüneburg-Jahr hielt ich es zunächst für naheliegend, das Museum Lüneburg zu besuchen, dem ich im November 2017 einen Blogbeitrag widmete. Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass ein Besuch dort für Neu-Lüneburger Pflichtprogramm sein sollte. Danach war ich noch mehrmals zu anderen Gelegenheiten im Museum Lüneburg. So probierte ich – im Rahmen meiner Tätigkeit für WAT LÖPT – die neue VR-Brille aus und schaute mir die Sonderausstellung „Pilgerspuren“ an.

Impressionen von der Sonderausstellung „Pilgerspuren“ 2020 im Museum Lüneburg.

Im Salzmuseum gibt es auch mal Zucker

Im August 2019 war dann das Deutsche Salzmuseum an der Reihe. Auch hier hatte ich eine spannende Zeit und verfolge seitdem aufmerksam in der Presse, wie es denn nun weitergeht mit dem Museum. Denn die Räumlichkeiten platzen bekannterweise aus allen Nähten. Übrigens spielte kürzlich in einer Sonderausstellung neben dem Salz ein anderes weißes Pulver eine große Rolle. Unter dem Motto „Süße Pracht“ gab es ein barockes Zuckerbankett zu bestaunen. Wenn Du schnell bist, hast Du in dieser Woche am 14. Februar zum letzten Mal die Gelegenheit, die süße Pracht zu bestaunen – und sogar Exponate zu erwerben.

Alles aus Zucker: Exponat aus der Sonderausstellung „Süße Pracht“ im Salzmuseum (© Deutsches Salzmuseum)

Das Ostpreußische Landesmuseum: In Kürze mehr

Mit dem Ostpreußischen Landesmuseum stand gefühlt das dritte große Museum Lüneburgs auf meiner Liste. Um es vorwegzunehmen: Diesem Museum werde ich in Kürze einen separaten Blogbeitrag widmen. Das Thema würde heute den Rahmen sprengen, und bis zur langen Museumsnacht läuft mir die Zeit davon. Ihr dürft auf jeden Fall gespannt sein! Denn das Museum ist unglaublich vielfältig und umfangreich. Die Themen reichen von der Natur Ostpreußens über die Landesgeschichte, Literatur und bildende Kunst. Selbstverständlich darf das Thema Bernstein nicht fehlen, genau wie die berühmten Trakehner-Pferde, darüber hinaus gibt es eine Deutschbaltische Abteilung, sowie derzeit zwei Sonderausstellungen. Ich hatte das Glück und die Ehre, von Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert persönlich durch das Museum geführt zu werden (ein großes Dankeschön hierfür!). Danach verbrachte ich noch zwei weitere Stunden in den Räumlichkeiten, und dabei hätte es noch vieles mehr zu sehen, lesen und hören gegeben. Warum ist Ostpreußen so wichtig, dass es dafür ein eigenes Museum braucht? Und warum steht das ausgerechnet in Lüneburg? Diese Fragen werde ich dir in meinem nächsten Blogbeitrag beantworten. Oder du nutzt die Gelegenheit zu einem Besuch im Rahmen der Nacht der Museen. Hier kommen schon mal ein paar Fotos zum „Anfüttern“ 😉

Die beiden Sonderausstellungen zu den Themen „Ostpreußische Bräuche im Wandel“ und „Die Königsberger Kunstakademie“ sind übrigens nur noch bis zum 25.2.24 zu sehen.

Wie aber kommen wir auf sieben Museen in Lüneburg? Der Blick auf die Seite der Lüneburg Marketing verrät es.

Die Geschichte der Braukunst im historischen Sudhaus

Gleich neben dem Ostpreußischen Landesmuseum liegt das Brauereimuseum. Mit einem Kombiticket können beide gemeinsam besichtigt werden. Ob das sinnvoll ist, kann ich noch nicht beurteilen. Mir blieb für das Brauereimuseum keine Zeit mehr und mein Geist musste zunächst einmal die überwältigenden Eindrücke aus dem Ostpreußischen Landesmuseum verarbeiten. Somit steht es weiterhin auf meiner Liste.

Der Zugang zum Brauereimuseum erfolgt über den Eingangsbereich des Ostpreußischen Landesmuseum.

Auch Rathaus und Kloster sind Museen

Auch das historische Rathaus und das Kloster Lüne zählen zu den Lüneburger Museen, die am kommenden Samstagabend ihre Pforten für Besucher öffnen. Dem Kloster Lüne habe ich bereits 2018 einen Beitrag gewidmet. Es ist ein Ort, der mich bis heute fasziniert und der häufig auf meiner nachmittäglichen Hunderunde liegt. Wenn du es einrichten kannst, solltest du die Gelegenheit für einen Besuch unbedingt nutzen. Oder du liest zunächst meinen Beitrag aus 2018 und wartest, bis am 1. April die regulären Führungen wieder beginnen.

Das Gelände des Kloster Lüne ist ganzjährig zugänglich. Die Führungen beginnen jedoch erst wieder am 1. April.

Eine Rathausführung habe ich ebenfalls bereits in 2018 gemacht. Darüber geschrieben habe ich jedoch nie, und das hatte einen Grund. Der ältere Herr, der die Führung gemacht hat, verfügte über ein umfangreiches Wissen, das er auf lebendige Art und Weise, gespickt mit der einen oder anderen Anekdote, zu vermitteln wusste. Doch leider war er sehr schlecht zu verstehen, was sehr schade war. Ich teilte dies der Lüneburg Marketing mit, und selbstverständlich wurde mir angeboten, ein anderes Mal teilzunehmen. Aber bisher habe ich dieses Angebot noch nicht wahrgenommen. Bestimmt hast du mehr Glück – versuch es ruhig einmal!

In der Weihnachtszeit ist das historische Rathaus prachtvoll beleuchtet. Im Rahmen der Langen Nacht der Museen kann es besichtigt werden. (Foto: © USARTWORK)

Historische Lehrsammlung der Feuerwehr

Wer richtig mitgezählt hat, ist jetzt bei Nummer 6 angelangt. Da fehlt nur noch das Feuerwehrmuseum. Das hatte ich zugegebenermaßen überhaupt nicht auf dem Schirm. Die historische Lehrsammlung, die die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Lüneburg demonstriert, stelle ich mir sehr interessant vor. Da eine Besichtigung nur nach Terminabsprache möglich ist, muss ich mich dort wohl bei Gelegenheit mal melden.

Mit dem Shuttlebus von Museum zu Museum

Zur Langen Nacht der Museen musst du die sieben Veranstaltungsorte nicht alle zu Fuß abklappern. Ein kostenloser Shuttlebus fährt alle 20 Minuten an der Haltestelle am Ochsenmarkt ab und bringt dich von einem Museum zum anderen. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn die einzelnen Häuser bieten in dieser Nacht ein buntes und abwechslungsreiches Programm.

Hat Dir mein Beitrag Lust auf die Lange Nacht der Museen gemacht? Für Details über die Programmpunkte an den einzelnen Veranstaltungsorten schaust Du am besten noch einmal auf die Seite der Lüneburg Marketing und/oder lädst Dir den Flyer herunter. Tickets erhältst du in der Tourist-Information, in allen teilnehmenden Museen und online. Im Vorverkauf ist es etwas preiswerter als an der Abendkasse.

Nicht dabei, aber dennoch einen Besuch wert: Die Kunstasammlung Henning J. Claassen.

Ein Museum ist übrigens am Samstag nicht dabei, auch wenn es auf der Seite der Lüneburg Marketing unter den Museen aufgelistet wird: die private Kunstsammlung Henning J. Claassen. Ich habe sie 2022 im Rahmen einer Aktion der Lüneburg Aktiv Gruppe besucht und möchte sie dir unbedingt noch einmal ans Herz legen. Hier findest du meinen Beitrag dazu. Die Gruppe „Lüneburg aktiv“ ist mittlerweile übrigens auf Meetup zuhause. Falls du neu in Lüneburg bist und neue Kontakte suchst, bist du hier herzlich willkommen. Neben den monatlichen Stammtischabenden gibt es immer wieder spannende Sonderveranstaltungen.

Hinterlasse einen Kommentar